Carl Friedr. Christ. Joh. Mertz

(Pastor in Schönkirchen von 1843 bis 1876)

 

 

 

 

 

 

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Lebenslauf von Carl Friedrich Mertz

Cal Friedrich Mertz ist am 06. Januar 1807 in Kopenhagen geboren, Sohn des später nach Friedrichsort versetzten Capitänwachtmeisters Johann Adolf Mertz und seiner Frau Abel geb. Behn. Er studiert an der Kieler Universität, an der er sich Michaelis 1826 einschreibt, kurze Zeit in Berlin verbringt und examiniert 1833 auf Gottorf.

Er wird ordinirter Prädicant in Westensee am 22. Februar 1835,  in Rendsburg im Juli 1840, in Schleswig im Oktober 1840, in Nortorf im Januar 1841, in Schönkirchen im Oktober 1841.

Hier ist er als Adjunct Pastor Müllers tätig und wird am 10. Juli 1843 zum Nachfolger Pastor Müllers gewählt und 27. August 1843 durch Probst Claus Harms in sein Amt als Pastor eingeführt.

Hartwig Friedrich Wiese schreibt hierzu:

Zur diesmaligen Wahl hatten sich die Compatronen, vertreten durch Geheim-Rath Graf Rantzau zu Rastorf für Dobersdorf, Geheim-Rath Graf Blohme zu Salzau für Oppendorf und Inspector Ibsen für Schrevenborn drei Candidaten präsentiert. Die Wahl wurde durch köngl. Rescript auf den 16. Juli 1843 angesetzt und in Gegenwart der Genannten und des Landraths und Amtmanns Grafen Reventlow, als Vertreter des Patrons, abgehalten. Mertz errang mit 42 Stimmen, hauptsächlich aus dem Gut Schrevenborn, den Sieg.

 

Nachdem er zum Pastor gewählt ist, heiratet er am 13. September 1843 in Mettenhof Doro-thea Eleonore Cirsovius, Tochter des dortigen Pächters Adolf Friedrich Cirsovius. In der Ehe werden 3 Kinder geboren, die aber alle leider früh versterben (1846, 1851, und 1861).

Pastor Mertz verstirbt am 14. Juli 1876 infolge eines Nierenleidens und wird neben Pastor Müller auf dem Schönkirchener Kirchof bestattet.

Quelle:

Hartwig Friedrich Wiese, Wiesechronik, Seite 250, 251, 252


Wirken als Pastor in Schönkirchen

Hartwig Friedrich Wiese schreibt hierzu:

Pastor Mertz war regen Geistes; gemeinnütziges Wirken im Verein mit seinem langjährigen Freunde, dem Bauervogt Wiese, Sorge für Ordnung und Verschönerung war sein Leben. In manchen Häusern war er familiär und im täglichen ungezwungenen Verkehr mit seiner Gemeinde wirkte er mehr auf diese ein, als von der Kanzel herunter.

 

Er ließ die Kirche mit neuen Fenstern, neuer Orgel und neuem Gestühl versehen, musste auch gesprungene Glocken neu gießen lassen und hat wohl zu diesem Zweck eigentlich wertvolles Kirchengut verkauft, darunter leider den mittelalterlichen Taufstein.

Er regte die Gründung der hiesigen Sparkasse an und kümmerte sich um das Arbeitshaus in Neu-mühlen.

Während Pastor Mertz amtierte, erfuhr Schönkirchen tiefgreifende politische und wirtschaftliche Veränderungen. Bis 1864 gehörte es zu Dänemark, dann zu Österreich, schließlich erfolgte 1867 die Eingliederung Schleswig-Holsteins in den preußischen Staat. 1871 tagte die erste Gemeindeversammlung! Die anbrechende Industrialisierung, die Ernennung Kiels zum Reichskriegshafen 1871 mit der Gründung der Kaiserlichen Werft und der Howaldtswerft wirkten sich auch in Schönkirchen aus.

Quelle:

Hartwig Friedrich Wiese, Wiesechronik, Seite 250, 251, 252



Dorothea Eleonore Cirsovius

(Ehefrau, Tochter von Adolph Friedrich Cirsovius und Magaretha Christina geb. Koyen)