Lange wurde diese Sanierungsphase durch den Architekten Gunnar Seidel geplant, aus seinem Gutachten stammen auch die nachfolgenden Skizzen. Aufgrund der umfangreichen Vorhaben wurde diese Phase
in verschiedene Schritte unterteilt:
Frühere Instandsetzungen haben zu einer erheblichen Beschädigung der Laibungen geführt. Aufgrund des besonders hoch einzuschätzenden denkmal- und baugeschichtlichen Wertes der mittelalterlichen
Feldbrandsteine, der Farbfassungen / Lasuren sowie des Fugenmaterials ist die Einschaltung eines Restaurators notwendig.
Die geschmiedeten Zieranker mit Darstellung der Bauphasen weisen starke Korrosionsschäden auf. Die Funktionsfähigkeit, die statische Sicherung der Giebel, ist nicht mehr gegeben.
Durch Witterungseinflüsse sind die Hölzer stark belastet, sie haben sich verzogen und schließen die Dichtungsfälze nicht mehr ab. Insbesondere die beiden Fenster im Westgiebel des Kirchenschiffes
und das Fenster im Nordgiebel des Rantzauanbaus (Gruftanbau) sind stark im Holz, am Anstrich und an den Beschlägen geschädigt.
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Ziegelmauerwerk und Fugensanierung
An dem Ziegelmauerwerk des Kirchenschiffs ist bei ca. 5% der Gesamtfläche die Mörtelverfugung bis in eine Tiefe von ca. 1,5 cm sauber frei zu stemmen, zu reinigen und mit einem Gipsmörtel neu zu
verstreichen.
Durch Geländeveränderung ist über Jahrhunderte das anstehende Erdreich angehoben worden. Dadurch bedingt ist die Spritzwasser-Sockelzone des Ursprungbaus nach und nach verschüttet worden und
setzt das mit Gipsmörtel verarbeitete Feldsteinmauerwerk oberhalb des Trockenfundaments der Feuchtigkeit aus. Folgen sind starke Feuchtigkeitsschäden am Gipsmauerwerk sowie Treibmineralbildung in
Verbindung mit altem Reparaturmörtel. Die feuchtigkeitsbelasteten Mörtelfugen müssen entfernt und mit gebranntem Naturgips neu aufgebaut werden.
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Fundamentsanierung und Entwässerung
Eine Feuchtigkeitsbelastung der Sockel- und Fundamentzone sollte unbedingt vermieden werden. Durch die Sanierung der Fundamente (ursprünglich als Trockenfeldsteinwand errichtet) ist ein
Feuchtigkeitseintrag in den Fundamentbereich zu vermeiden. Es soll ein Traufenpflaster mit einer Rinnenausbildung und Gefälle, von der Außenwandfläche weg, eingebaut werden. Das Gefälle führt zu
Hofeinläufen, um dann über einen ausreichend dimensionierten Regenwasserkanal in eine Vorflut geleitet zu werden.